Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) (engl. Price-Earnings-Ratio (PER) oder P/E Ratio) ist eine Kennzahl zur Beurteilung von Aktien. Hierbei wird der Kurs der Aktie in Relation zu dem für den Vergleichszeitraum gegebenen bzw. erwarteten Gewinn je Aktie gesetzt.
Der Gewinn pro Aktie kann sich sowohl auf feststehende wie auf erwartete Werte beziehen. Das KGV spielt in der Aktienanalyse eine große Rolle. Dort werden immer Schätzungen für die Zukunft betrachtet.
kgv = kurs einer aktie / gewinn einer aktie
Beispiel 1
Der aktuelle Kurs einer Aktie betrage 50 €. Im letzten Geschäftsjahr ist ein Gewinn von 4 € je Aktie erzielt worden. Es ergibt sich also:
KGV=50/4=12,5
Diese Kennziffer sagt aus, mit welchem Vielfachen des Ergebnisses des letzten Geschäftsjahres eine Aktie an der Börse zurzeit bewertet wird. Eine andere Sichtweise auf das KGV ist die folgende. Es gibt an, wie viele Jahre es dauert, bis das Unternehmen den Wert seiner Aktien als Gewinn erwirtschaftet hat. In diesem Fall 12,5 Jahre. Würde das Unternehmen jedes Jahr 4 Euro Gewinn pro Aktie erwirtschaften, würde es 12,5 Jahre dauern, bis 50 Euro (Wert einer Aktie) erwirtschaftet wären. Das wäre z. B. der Fall, wenn das Unternehmen 16 Mio. Gewinn erwirtschaftet und 4 Mio. Aktien ausgegeben hätte. Folglich ist für einen Aktienkauf das KGV umso besser, je kleiner es ist. Beispiel 2
Der aktuelle Kurs einer Aktie betrage 50 €, während Analysten für das kommende Geschäftsjahr einen Gewinn von 5 € je Aktie erwarten. Es ergibt sich also:
KFV=50/5=10
Diese Kennziffer sagt aus, mit welchem Vielfachen ihres erwarteten Ergebnisses eine Aktie an der Börse zurzeit bewertet wird. Deutung
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis besagt, wie oft der Gewinn im aktuellen Kurs einer Aktie enthalten ist bzw. nach wie vielen Jahren der Gewinn den Preis der Aktie „bezahlt“ hat. Würde die Aktie oben konstant vier Euro Gewinn erwirtschaften, so wären nach 12,5 Jahren insgesamt 50 Euro Gewinn zusammengekommen. Durch den Anstieg um einen Euro verkürzt sich die Frist auf zehn Jahre.
Diese Deutung gilt jedoch nicht mehr, wenn das Unternehmen Verluste schreibt. Denn nach Definition ist das KGV somit negativ und die Aktie würde niemals durch den Gewinn „bezahlt“ werden können. Oft verwendet man, um diese Definitionslücke für Werte kleiner 0 zu umgehen, anstatt des Gewinns den Cashflow je Aktie und errechnet alternativ das KCV.